Die Tiger der SSG I haben es geschafft. Vor heimischem Publikum, in der bis auf dem letzten Stuhl gefüllten Halle, erzielten sie den begehrten Finalplatz der 1. Bundesliga Nord. Beide Wettkämpfe wurden fast fehlerfrei abgeliefert.
Bereits im letzten Jahr waren die Organisatoren der SSG begeistert, dass die Zweifachhalle auf der Hüls so gut besucht wurde, doch was die Sportler der ersten Mannschaft bei ihrem ersten Wettkampf an diesem Bundesligawochenende sahen, war eine zum Bersten volle Zuschauertribüne. Freie Stühle gab es nicht mehr, die restlichen Fan´s mussten sich die Schützen stehend anschauen.
4:1 gegen KKS Nordstemmen
Ein Gegner der im Tabellenkeller auf Abstiegskurs ist, sollte keine harte Nuss für die „Tiger“ sein. Da der KKS sich auch sowieso dieses Jahr aus der ersten Bundesliga verabschieden möchte, sollte es auch keine große Gegenwehr geben. Trotzdem waren die Schützen voll motiviert denn jeder Einzelpunkt war wichtig zum Erreichen des begehrten Finalplatzes. Jana Erstfeld gesundheitlich etwas angeschlagen, nahm Stine Andersen mit 394:393 den Einzelpunkt ab. Alexander Thomas brachte nicht nur großartige 397 Ringe auf die Scheibe sondern krönte sich mit der ersten 100er Serie in dieser Begegnung auch mit dem Titel „Man of the Match“, seine Gegnerin Andrea Heitmann erzielte nur 385 Ringe. Die Kevelaerer Ausländerposition wurde von der Niederländerin Pea Smeets belegt, sie erzielte 394 Ringe, ein Ergebnis an dem David Kroll (391 Ringe) nicht ran kam. Mit 392 Ringen nahm Katrin Leuschen Gegner Jan Lampe (380 Ringe) den vierten Punkt ab. Katharina Kösters hatte es nicht so leicht, sie fand nicht in ihr Match gegen Lea Schäfer. Mit zwei Achten begann sie Ihre erste Serie und beendete diese mit nur 92 Ringen, trotz späterer Steigerung auf 96 und zwei 97er Serien, konnte Kösters Gegnerin Lea Schäfer nicht einholen. Beide schlossen nach 40 Schuss Ihre Begegnung mit 382 Ringen. Das anschließende Stechen war wieder von großer Spannung gekrönt. Die Zuschauer sahen mit dem ersten Stechschuss zwei Achten, dann zwei Neunen, dann schossen die beiden jungen Frauen jeweils eine Zehn. Erst mit dem vierten Stechschuss holte sich Lea Schäfer mit einer Zehn gegen eine Acht von Katharina Kösters, den Einzelpunkt.
Bis dahin festigte die SSG ihre Platzierung in der Tabelle auf dem vierten Platz, Verfolger TuS Hilgert muss nun das kommende Match gewinnen um Kevelaer den Finalplatz noch streitig machen zu können. Da auch Gegner SG Braunschweig mit dem Abstieg kämpft, war für jeden klar, dass Hilgert das Rennen machen wird. Doch es kam anders, sehr ungewöhnlich und doch möglich, Braunschweig gewinnt mit 4:1 und somit stand bereits am Samstag fest; Kevelaer hat den Finalplatz sicher und reist am 3. Februar nach Paderborn zu den Wettkämpfen um die Deutsche Meisterschaft der 1. Bundesliga Luftgewehr.
Der nächste Wettkampftag, in der wieder sehr vollen Zweifachhalle, konnte aus Sicht der „Tiger“ nun ganz entspannt angegangen werden.
5:0 gegen den TuS Hilgert
Sergey Richter, der Israeli aus den SSG Reihen, schoss das zweite Mal das absolut perfekte Match. 400 Ringe, mehr geht nicht. Gegnerin Manuela Felix kämpfte ebenfalls auf Topniveau, am Ende reichte es aber mit 398 Ringen nicht aus für den Einzelpunkt.
Jana Erstfeld steigerte sich mit 395 Ringen und erzielte Punkt Zwei gegen Stephan Marz (391 Ringe). Alexander Thomas hatte ebenfalls keine Mühen mit Gegnerin Debora Linn (395:390 Ringen). Noch größer der Ringunterschied bei der Begegnung Katrin Leuschen gegen Erich Schmul (393:386 Ringen). Katharina Kösters steigerte ihre Leistung deutlich zum Vortag und brachte 391 Ringe auf die Scheibe, Justin Giesbrecht hatte da bei einem Endergebnis von 373 Ringen nicht den Hauch einer Chance.
Ein hohes Ergebnis, welches für die Platzierung in der Tabelle noch einmal eine große Rolle spielen soll. Der St. Hubertus Elsen, der über Kevelaer auf Platz 3 steht, verbuchte zwar gleiche Mannschaftspunkte, wies aber zwei Einzelpunkte mehr auf. Je nachdem wie nun das kommende Match, KKS Nordstemmen gegen St. Hubertus Elsen, ausgehen wird, könnte für Kevelaer sogar noch Platz 3 rausspringen. Vorteil: Im Finale trifft man nicht gegen den Erstplatzierten der Tabelle Süd, sondern gegen den Zweiten.
Im Laufe dieser Begegnung sah es zuerst so aus, als ob Elsen nicht hoch genug gewinnen könnte, doch drehte sich das Blatt plötzlich sehr schnell und Elsen gewann nach zwei Stechen die Begegnung mit 5:0.
„Da kann man nichts machen, so ist es in der Bundesliga Luftgewehr, spannend bis zur letzten Sekunde,“ resümiert SSG-Trainer Rudi Joosten. „Wir nehmen die kommende Aufgabe beim Finale in Paderborn herzlich gerne und mit der gleichen Konzentration, die wir auch bei den Vorrundenwettkämpfen an den Tag gelegt haben, an.“
Der Viertelfinalgegner der Bundesliga Luftgewehr Süd am 03.Februar heißt SV Pfeil Vöhringen. Sehr stark und nicht zu unterschätzen. Der Aufsteiger hat nur zwei Wettkämpfe, die SSG drei Wettkämpfe verloren. Die höchste Gesamtringzahl aus einem Wettkampf liegt bei beiden Duellpartnern mit 1974 Ringen gleich.