Was für ein Erfolg, Petar Gorsa bekam bereits nach dem ersten Vize-Weltmeister-Titel das Grinsen nicht aus dem Gesicht. Der 30-jährige Kroate schießt bei der SSG in der ersten Bundesliga – Luftgewehr - Mannschaft und hat in der letzten Saison so einige Punkte für `Tiger` eingeholt. Auf dieser Erfolgswelle weiter geritten, konnte er nun in Changwon / Korea beim Luftgewehr 60-Schuss Programm und in der Kleinkaliber 3x40 Disziplin jeweils den Vizeweltmeistertitel für sich verbuchen.
Dabei war der Weg zum Finale der besten acht Schützen beim Luftgewehr Wettkampf sehr knapp. Gorsa konnte sich mit 628,0 Ringen und dem achten Platz qualifizieren, sein Verfolger Vladimir Maslennikov aus Russland hatte exakt die gleiche Ringzahl, schoss allerdings in der letzten Serie 0,6 Ringe weniger als der Kroate. So nutzte Gorsa im Finalwettkampf die Chance und setzte sich sehr schnell in die obere Tabellenhälfte wo er bis zum Schluss verblieb. Am Ende stand er nur noch mit dem Russen Sergey Kamenskiy an der Schießlinie. Dieser zeigte keine Nerven und behielt mit einem Vorsprung von 0,9 Ringen den ersten Platz. Dritter wurde Miran Maricic der ebenfalls aus Kroatien stammt.
Auch der Kleinkaliber 3x40 Schuss Wettkampf war nichts für schwache Nerven. Etwas deutlicher, mit 1179 Ringen und dem sechsten Platz, erzielte Gorsa wieder das Finale. Nach jeweils 15 Schuss kniend und liegend hatte ihn keiner mehr als Treppchen-Kandidat auf dem Zettel. Doch in der anschließenden Stehend – Elimination erkämpfte er sich mit vielen hohen 10ern den Weg nach oben, nur Weltmeister Tomasz Barnik aus Polen war am Ende drei Ringe stärker, Platz drei ging an den Amerikaner Michael McPhail.
Der Israeli Sergey Richter, der ebenfalls seit vielen Jahren der SSG in der Bundesliga die Treue hält, belegte beim Luftgewehr Wettkampf mit 624,6 Ringen den 33. Platz.
Tal Engler aus Israel, schießt in Kevelaer in der zweiten Mannschaft. Sie brachte 620,9 Ringe auf die Luftgewehr-Scheibe und belegte damit Platz 62.
Auch die Junioren waren bei dieser WM gefragt. Die Schwestern Anna und Franka Janshen aus Kevelaer-Wetten reisten somit, begleitet von Bruder Simon, ebenfalls nach Changwon. Damit Jet-Lag und Kulturunterschiede vor den Wettkämpfen verdaut werden können, hatten sie ein paar Tage Zeit um sich einzugewöhnen. Dazu gehört natürlich auch, das etwas andere Essen. Auch die Zugluft aus dem Flieger setzte den Mädchen etwas zu.
Die Zwillinge durften zuerst in der Luftgewehr-Disziplin antreten. Anna schaffte dort mit einem Ringergebnis von 622,6 einen hervorragenden 26. Platz. Franka, zum ersten Mal bei der WM dabei, schaffte es mit ebenfalls guten 616,8 Ringen auf den 51. Platz.
Bei der Luftgewehr-Mixed Entscheidung ging Franka Janshen zusammen mit Bastian Blos an den Start, mit 826,2 Ringen nahmen die beiden Platz 22 ein. Anna Janshen bekam Mixed-Partner Maximilian Ulbrich an die Hand, die beiden erreichten mit 825,0 Ringen Platz 27.
Anna Janshen qualifizierte sich im Vorfeld zusätzlich für einen Startplatz beim Kleinkaliber 3x40 Wettkampf. Mit 1139 Ringen belegte sie hier am Ende Platz 37.
Auch wenn es für die Kevelaererinnen diesmal nicht für Treppchenplatzierungen gereicht hat, bei einer WM starten zu dürfen ist bereits eine große Auszeichnung und aller Ehren wert.
Anna Janshen wird bald wieder internationale Luft schnuppern dürfen. Die Jugendolympiade in Buenos Aires steht vor der Tür und dort wird sie dann ebenfalls für Deutschland an den Start gehen dürfen.