SSG-Kevelaer
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Wieder einmal beweist die 18-jährige Schülerin aus Kevelaer/Wetten, dass sie zur derzeitigen Elite der deutschen Sportschützen gehört. Im Vorkampf bei der diesjährigen Europameisterschaft Gewehr und Pistole, brachte es das Ausnahmetalent, beim Kleinkaliber (KK) 3×40 Wettkampf, auf insgesamt 1157 Ringe. „Das ist jetzt kein besonders hohes Ergebnis um auf einen Finalplatz zu hoffen, dass es am Ende doch gereicht hat, fand ich echt erstaunlich“, resümiert die frisch gebackene Europameisterin kurz nach der Siegerehrung im italienischen Bologna. Mit guten Ergebnissen aus dem Kniend- und Liegendanschlag (392/391) musste sie noch 40 Schuss im Stehen absolvieren. Nach den ersten neun Schuss war auch soweit noch alles im Plan, dann kam der letzte Schuss in der ersten Serie und dieser ging in die Sechs. „Da ist bei mir ein Licht ausgegangen vor Schreck. Ich stand noch nicht im Ziel und bin dann an den Abzug gekommen. Für mich war in diesem Moment klar, dass ich keine Chance auf einen Finalplatz haben werde“. Sehr ärgerlich, aber auch den Profis passiert so etwas schon mal. Janssen ist nach diesem Schuss erst mal von der Schießlinie getreten und hat mit ihren Nationaltrainern Gespräche zur Aufmunterung geführt. Routiniert beendete sie den Stehend-Anschlag anschließend mit 374 Ringen und wurde in der Schlussrechnung Siebte. Auch ihre Mannschaftskollegen Johanna Tripp (1158 Ringe) und Melissa Ruschel (1157 Ringe) erreichten das Finale der besten acht Schützen aus dem Vorkampf.

Zu diesem Zeitpunkt hätten die drei Topathleten bereits eine Flasche Sekt köpfen können, denn das Mannschaftsgold war ihnen bereits sicher, aber jetzt musste die ganze Konzentration dem Finale gewidmet werden.

Auch hier konnte Janssen konstant ihre Können abrufen, schwächelte nach eigener Aussage etwas beim Liegendanschlag, holte aber im Laufe des Wettkampfes immer weiter auf und fand sich zum Schluss an der Spitze der Tabelle wieder, wo sie dann auch beharrlich verharrte bis sie nur noch mit der Italienerin Sofia Ceccarello und Melissa Ruschel vom SV Wieckenberg an der Schießlinie stand. Janssen machte es hier noch einmal spannend und sorgte mit einer 8,5 dafür, dass die Italienerin (9,6) nochmal den Vorsprung auf 0,8 Ringe von Janssen verkürzte. Für Ruschel (10,7) stand bereits fest, dass sie es nicht mehr zum Platz 2 schaffen wird und gewann Bronze. Der letzte Schuss (Janssen 10,5 / Ceccarello 10,3) bestätigte bereits den Trend, den die Kevelaererin gesetzt hatte: Mit 459,3 Ringen und neuem Junioren Weltrekord gewinnt Anna Janssen die Goldmedaille.

„Ich bin mehr als zufrieden und glücklich, dass das hier alles so gut gelaufen ist, das war ein echt gelungener Saisonabschluss. Auch, dass meine Mannschaftskolleginnen das Finale ebenfalls erreicht haben und wir Teamgold gewonnen haben, freut mich sehr“. Janssen wird das Kleinkalibergewehr für die nächsten Monate erst einmal in die Ecke stellen und sich ganz dem Luftgewehr-Training widmen. In nur noch vier Wochen beginnt die Bundesliga Saison 2019/20, wo sie mit ihrer Mannschaft von der SSG Kevelaer den Deutschen Meistertitel vierteiligen möchte.

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