SSG-Kevelaer
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Das Bundesligafinale zu erreichen ist ein großer Traum aller Sportschützenvereine in der 1. Bundesliga. Auch wenn man vielleicht, so wie bei der SSG Kevelaer, bereits als Meister der Bundesliga Nord das Finalticket gezogen hatte, werden die Karten bei der Endrunde neu gemischt. In Rotenburg an der Fulda, mitten in Deutschland, mussten die Tiger und Deutsche Meister von 2019 sich neu beweisen. 

Zuerst ging es im Viertelfinale gegen den viert platzierten aus der Liga Süd - den Bund München. Es war zu erwarten, dass der Gegner keine größeren Probleme machen würde, natürlich arbeiteten die Profis aus der Kevelaerer Talentschmiede trotzdem mit aller höchster Konzentration und nahmen dem Gegner mit 4:1 die Chance auf ein Weiterkommen in das Halbfinale. Sergey Richter hatte bis zum 38. Schuss sogar den Blick auf einen fehlerfreien Wettkampf, doch dann rutschte ihm doch noch eine 9 in das Schussbild. Mit 399:395 Ringen von Denise Erber ging der Punkt an die SSG. Anna Janssen (397 Ringe) hielt den Franzosen Pierre Edmond Piasecki (396 Ringe) bis zum Schluss in Schach. Alexander Thomas bekam mit Lisa Haensch eine härtere Nuss zu knacken. Bis zum Ende der dritten Serie führte Thomas mit drei Ringen Vorsprung, in Serie vier schoss er vier Neunen wobei Haensch dort fehlerfrei blieb. Dieser Punkt ging mit 393:394 Ringen an München. Franka Janssen erzielte 394 Ringe, keine Chance für Hanna Bühlmeyer, die mit 386 Ringen schloss. Und auch Jana Erstfeld hatte keine Mühe mit 394 Ringen den Punkt ihrem Gegner Daniel Karg (390 Ringe) abzunehmen. 4:1 Sieg und Halbfinalteilnahme gesichert.

Eichenlaub Saltendorf traf in den vergangen Jahren zwei Mal auf die SSG-ler. Einmal gingen sie mit einem Sieg und im letzten Jahr mit einer Niederlage aus diesen Begegnungen. Es schien, die Mannschaft aus Bayern hatte mit den „Tigern“ noch eine Rechnung offen. Sehr stark begangen die Saltendorfer ihre Duelle. Es sah an den hinteren Positionen nach den ersten beiden Serien sehr ausgeglichen aus. Erst dann trennte sich die Spreu vom Weizen und die Marienstädler holten auf. Sergey Richter bekam mit Julia Simon eine sehr starke Duellpartnerin, Simon ist festes Mitglied des deutschen Nationalteam und hatte bis dato nur eine Begegnung in der laufenden Bundesligasaison verloren. Trotzdem konnte der Israeli mit 399:397 Ringen am Ende den Punkt für sich verbuchen, erst der letzte Schuss ging in die Neun. Anna Janssen gewann mit 398:396 Ringen gegen Alexander Schmirl und auch Franka Janssen nahm Claudia Brunner mit 393:391 Ringen den Punkt ab. Nur Alexander Thomas (390:392) und Jana Erstfeld (393:395) mussten Federn lassen. Mit 3:2 gewannen die Meisterschützen aus Kevelaer und zogen ins Goldfinale ein.

Eine Wiederholung, denn der SSV ST. Hubertus Elsen war auch 2019 in Paderborn der Finalgegner der SSGler. Also, alles genau so machen, wie im letzten Jahr, dann sollten die „Tiger“ mit einem 3:2 Sieg den Titel verteidigt haben. Aber es kam besser - viel besser: Das was die ca. 1000 Besucher in der Halle und die Zuschauer auf sportdeutschland.tv zu sehen bekamen, war ganz großer Schießsport und übertraf allen Erwartungen. Die fünf Spitzenschützen, um Trainer und Betreuer Simon Janssen, haben von der ersten Minute hochkonzentriert gearbeitet und blieben allesamt in den jeweils ersten Serien fehlerfrei. Die rund 60 mitgereisten Fan`s kamen aus dem Jubel nicht mehr raus da eine Hunderter-Serie nach der Anderen  auf den großen Leinwänden angezeigt wurde. 
Anna Janssen schoss ihren Wettkampf sehr schnell zu Ende und legte ihrer Gegnerin eine Ringzahl von 398 vor. Nadine Hochgeschurz hatte bis dato nur eine Neun auf Ihrer Scheibe, aber noch 12 Schuss vor sich. Sie hielt dem Druck nicht stand und traf noch vier weitere Male die Neun. 398:395 und erster Einzelpunkt für die SSG. 
Gleiches Ergebnis anderes Duell; auch Alexander Thomas beendete seine Begegnung mit 398:395 Ringen von Denise Palberg. 
Jetzt fehlte nur noch ein weiterer Einzelpunkt und der Titel würde wieder nach Kevelaer gehen. Auf der ersten Position kämpften die beiden international erfahrenen Schützen Sergey Richter und Istvan Peni aus Ungarn. Peni blieb bis zur Mitte der dritten Serie fehlerfrei und schoss dann seine erste Neun, während Richter weiter rote Punkte auf seine Scheibe produzierte, erst mit Schuss 34 wurde die Anzeige gelb. Richter ging zum dritten Mal an diesem Wochenende mit 399 Ringen von der Schießlinie. Peni hatte noch ein paar Treffer zu erledigen, auch er zeigte Nerven und brachte noch zwei weitere Schüsse nicht in die Mitte. Somit war da schon klar, die SSG Kevelaer ist wieder Deutscher Meister. Unter großem Jubel mussten Franka Janssen (395:393 Ringe von Dirk Steinicke) und Jana Erstfeld die mit 395:392 Ringen gegen Bastian Blos den fünften Einzelpunkt für die „Tiger“ rausholte, ihre Wettkämpfe noch beenden. Mit 5:0 gewonnen und das nächste Sahnehäubchen ließ nicht lange auf sich warten: Mit 1985 Ringen setzten die Fünf durch einen neuen  Finalrekord die Messlatte wieder einmal höher.

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